Tourismus und Regionalentwicklung
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Tourismusberatung Richard Bauer

Wie viel Wirtschaftskraft erzeugt Tourismus tatsächlich in der Region?

In strukturschwachen ländlichen Regionen Österreichs trennt oft nur eine strategische Entscheidung Abwanderung von Wohlstand: Gelingt es, aus Tourismus echte, messbare Wirtschaftskraft zu generieren?

Vom Gästeeuro zur dreifachen Wirtschaftskraft

Wenn ein Gast 100 Euro in einer ländlichen Tourismusregion ausgibt, entsteht weit mehr als nur dieser Umsatz. Die unsichtbare Hebelwirkung entfaltet sich in drei Ebenen:

  • Direkte Effekte: Nächtigungen, Gastronomie, Eintritte fließen direkt in die Kassen der Tourismusbetriebe.
  • Indirekte Effekte: Tourismusbetriebe kaufen regional ein – Baumaterialien, Lebensmittel, Handwerksleistungen, Energie. In Regionen mit intakten Lieferketten erzeugt jeder Euro bis zu 0,9 Euro zusätzliche Wertschöpfung.
  • Induzierte Effekte: Löhne und Gehälter werden wiederum regional ausgegeben – im Supermarkt, beim Friseur, beim Installateur. Dieser dritte Kreislauf stabilisiert die gesamte regionale Wirtschaft.

 

Das Ergebnis: Jeder investierte Euro erzeugt bis zu 2,5 Euro regionale Wirtschaftskraft – wenn die Rahmenbedingungen stimmen.

 

Konkrete Beispiele aus der Praxis

  • Campingplatz im ländlichen Raum: 3 bis 6 Millionen Euro Investition bei 80 bis 90 Prozent lokaler Auftragsbindung schaffen 6 bis 10 Arbeitsplätze während der Bauphase und 4 bis 6 dauerhafte Stellen im Betrieb.
  • Bergdorf unter 10.000 Einwohnern: 10 bis 20 Millionen Euro Investition steigern die Beschäftigung im Dienstleistungssektor um 8 bis 12 Prozent
  • Gesundheitstourismusregion: Großprojekte zwischen 25 und 50 Millionen Euro erreichen einen Multiplikator von 2,3 und erhöhen die Wertschöpfung um 15 Prozent.

 

Die drei Erfolgsfaktoren

  • Regionalität: Je mehr Zulieferer aus der Region, desto höher die lokale Wertschöpfung. Bei priorisierten lokalen Unternehmen erzeugt jeder Euro durchschnittlich 2,2 Euro regionale Wirtschaftskraft.³
  • Ganzjahreskonzepte: Mobilheime, Wellness und saisonunabhängige Formate stabilisieren Beschäftigung nachhaltig. Saisonal begrenzte Angebote verpuffen schneller.
  • Intelligente Vernetzung: Die systematische Verknüpfung von Tourismus, Handwerk und Nahversorgung schafft selbstverstärkende Wirtschaftskreisläufe.

 

Fazit: Messbarer Erfolg statt Hoffnung

Tourismus ist kein „Zuschussgeschäft“, sondern ein echter Multiplikator – wenn die Kraft systematisch gemessen, geplant und maximiert wird.

Die Tourismusberatung Richard Bauer zeigt mit datenbasierten Input-Output-Analysen und Multiplikatorberechnungen, wie intelligente Strategien den Unterschied zwischen Stagnation und Aufschwung machen. Denn am Ende geht es nicht nur um Gäste, sondern um Arbeitsplätze, Einkommen und Zukunftsperspektiven in der Region.

Über die Tourismusberatung Richard Bauer


Richard Bauer und sein Team unterstützen Gemeinden, Investoren und Förderstellen mit fundierten wirtschaftlichen Wirkungsanalysen auf Basis von Input-Output-Modellen, regionalen Lieferkettenanalysen und Multiplikatorberechnungen.

Quellen

WIFO Input-Output-Modell Österreich (2023)

Statistik Austria, Tourismus-Satellitenrechnung (TSA)